In ihrer Spoken Word Poetry beschreibt sie die Spannung zwischen dem, was von uns erwartet wird und dem, was uns wirklich glücklich macht.
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Wieso wir sind
Manchmal ist es hart ein Unikat zu sein
Alles was man tun könnte, gibt es bereits
Man versucht seinen Weg zu gehen, aber es gibt keinen
Zumindest keinen freien
Und dann ist der auch nicht perfekt für einen
Wenn ich was Neues nicht auf Anhieb kann, fang ich gar nicht erst richtig mit dem lernen an
Es ist zu schwer, oder nimmt zu viel Zeit und ich kann das nicht so gut,
vielleicht bin ich noch nicht so weit
Es ist so leicht ein Teil der Masse zu werden
40 Jahre 9 to 5 und dann mit Träumen und Wünschen sterben
,, wenn ich in Rente geh, dann…“
Mach ich Musik, zeig ich meiner Frau endlich wie sehr ich sie lieb’, schreibe mehr
Gedichte, wie die, die ich als Kind mal schrieb’
Ich setz mich wieder ans Klavier und komponier‘ Ich mache endlich Kunst auf meinem Hausboot
Die meisten haben bis dahin keine Energie mehr oder sind schon tot
Träume haben Zeit
So viel man ihnen gibt,
aber vielleicht hat man gar keine Idee mehr für ein Lied oder Reime für Poesie
Vielleicht ist man in jemand anderen verliebt oder hat bis dahin gar keine Frau
Das Klavier ist alt und verstaubt
Ein Hausboot wird nicht günstiger wenn man es später kauft
Und vielleicht hat man am Ende doch weniger Zeit als man glaubt
Was willst du werden, wenn du alt bist?
Astronaut, Feuermann, Sänger, Gitarrist
Schauspielerin, Pilot, Admiral
Alles, außer verschwendetes Potenzial
Ich hab Angst zu wenig zu sein, aber auch Angst zu viel dafür zu tun
Ich will ja auch Freizeit und Zeit um mich auszuruhen
Ich will ja nicht verzweifelt wirken,
aber auch nicht faul Aber was ich später oder jetzt sein will das weiß ich nicht genau
Astronaut, Lehrkraft, Bürokauffrau
Und ich kann vielleicht kein Mathe, aber ich bin sicher trotzdem schlau
Und ich hab viele Fähigkeiten auf die ich vertrau
Aber die man in der Arbeitswelt nicht braucht
Und wie kann man erwarten, dass ich mir ohne Grundlagen ein glückliches Leben aufbau
Nicht erfolgreich, glücklich
Nicht reich, aber für den Seelenfrieden nützlich
Vielleicht was schönes, n bisschen kreativ
Und ich bin sicher Arbeit gibt Energie
Wenn man das tut, was man liebt
Und wie viele ihren Arbeitsplatz hassen
Wie sie dort ihr halbes Leben verpassen
Und sich bei ihrem gesamten Umfeld darüber auslassen und ho\en dass sie vor lauter
Stress nicht zusammenklappen
Dann könnten sie ja schließlich nicht mehr zur Arbeit kommen
Und bei jeder Erkältung wird lieber eine Ibuprofen als Rücksicht genommen
So lange du nicht vor Schmerzen schreist Kann es ja gar nicht so schlimm sein
Und ich bin sicher dass es mit ein bisschen Aspirin auch für die Schule reicht
Denn du brauchst das für dein Leben
Es gibt so viele Eltern die mehr wert auf das Abizeugnis als auf die Gesundheit ihres Kindes legen
Weil sie nach einem Leben streben, das sie nicht erreicht haben
Sie wissen nicht, wieso sie sind
Ausbaden darf es ihr eigenes Kind
Und Lehrkräfte, die wollen, dass aus den Kindern was wird Hausaufgaben, Arbeiten,
sind ja alles keine Sachen an denen man stirbt
Aber was für einen unendlich Frust allein eine mittelmäßige Note bewirkt
Die meisten Lehrkräfte sind hilfsbereit außer bei Leid Druck auf die Kinder unter dem sie zerbrechen
Aber Hauptsache sie können schreiben und rechnen Lehrkräfte sollten uns mehr helfen
Wir sitzen und schweigen den ganzen Tag und hoffen dass das ganze irgendwann mal
den Sinn hat
den ihr uns verspracht Und ich ho\e dass ich am Ende sagen kann dass jede Träne die
ich wegen Noten vergaß, jede Nacht die ich wach lag schlussendlich Sinn ergab
Vielleicht hat es keinen Sinn,
Vielleicht werd ich nie rausfinden wieso ich bin
Vielleicht wissen wir ja alle nicht wieso wir sind
Und ohne das ganze Ego wäre das vielleicht ja auch gar nicht so schlimm
Und mein Leben ist zwar ganz schön, aber ich ho\e trotzdem dass das nicht alles ist,
dass es noch mehr gibt
Und das wird alles nicht einfach, denn das ist nicht wie man lebt
Wenn du stolperst, dann ist es nicht der falsche Weg
Es zeigt dir nur, dass du ihn gehst und nicht am Anfang stehst
Auch ein gebrochenes Herz tut unendlich weh, aber das zeigt, dass es was von Liebe versteht
Gewohnheit macht die Seele sterblich
Struktur macht es für Kreativität gefährlich
Durch Noten wird Kreativität verboten
Zeit wird weiter in die Länge gezogen und über den Wert von Leben und Geld wird stets gelogen
Wieso wir sind?
Wir sind für Kunst
Zumindest die meisten von uns
Manche sind auch für den Kontrast
Je nach dem was die Seele sich vorgenommen hat
Ich wollte immer mehr Verständnis als Applaus
2 Augen stehen 100 Gegenüber
Das Licht geht aus
Und ich hoffe sie verstehen meine Worte genau
Verweinte Augen drücken gegen meine Schulter, zitternde, unbekannte Hände schlingen sich um mich
Tosender Applaus unter lauten Rufen Die davon überzeugt sind, ich hätte genau die
Worte gefunden die sie immer suchen
So viele wollen mich für ihre Veranstaltungen buchen und es ist so ein Glück so viel
Glück gefunden zu haben, ohne viel zu suchen
Das hat nichts mit Schule zu tun
Denn mir war es immer wichtiger mich auszuruhen
Hatte nie vor vor und für so viele zu sprechen und trotzdem hört ihr mir zu
Schreibt Gedichte und Lieder
Und kauft euch ein Hausboot, verschiebt es nicht wieder
Wenn du deinen Weg gehst, kann dich keiner überholen
Träume haben Zeit,
So viel man ihnen gibt
Und Arbeit gibt Energie, wenn man das tut was man liebt
Ich liebe es Menschen eine Stimme zu geben
Und solange wir glücklich leben
Find ich es gar nicht schlimm, nicht zu wissen Wieso wir sind
Text und Performance: Mali Carillo