Embodiment in Aktion

Körper und Psyche hängen eng miteinander zusammen. Dr. Maja Storch hat das sogenannte Embodiment erforscht und zeigt in diesem Vortrag mit viel Humor, was „Verkörperung“ in Theorie und Praxis bedeutet – mit Experimenten zum selbst ausprobieren.

PORTAL FÜR ACHTSAMKEIT IN DER PÄDAGOGIK

Nach Maja Storch beschäftigen wir uns zu sehr mit dem Denken bzw. dem Kopf. Der Körper wird oft nur als Beiwerk empfunden. Die Psychoanalytikerin und  Psychodramatherapeutin hat sich wissenschaftlich mit dem Thema Embodiment beschäftigt. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass es eine entscheidende Wechselwirkung (Bidirektionalität) zwischen körperlichem und psychischem Geschehen gibt. Hiernach hat jeder Affekt, jedes Gefühl und jede Kognition auch eine sensomotorische Komponente.

Traditionell gilt der Geist als Vermittler zwischen Umwelt und Körper, das Gehirn wird als Schaltzentrale gesehen, die dem Körper Befehle gibt. Neuere Forschungen betrachten den menschlichen Körper (inklusive des Geistes) dagegen als sich selbst organisierendes System.

Schon beim Facial-Feedback-Experiment zeigt sich, dass ein Stirnrunzeln und das Herunterziehen der Mundwinkel schlechte Laune erzeugen. Das Gleiche passiert bei einer vorgebeugten Körperhaltung mit hängenden Schultern. Dabei beeinflusst die äußere Haltung nicht nur die Stimmung, sondern auch die Stimme.

Der Psychologin ist es wichtig, dass man zuerst Bilder erzeugt, wenn man mit Embodiment arbeitet: „Der Körper kann Worte verstehen, indem er ihren sinnlichen Gehalt im Gehirn simuliert.“ Das Wort Zimt löst zum Beispiel eine Simulation des Geruchs aus, der uns das Wort in seiner Bedeutung erst verstehen lässt. So vermitteln Bilder zwischen den Worten und unserem Körper.

Hinweis: Der Vortrag ist für Menschen in beratenden Tätigkeiten (Therapeuten, Coaches usw.) gedacht, eignet sich aber auch für Lehrkräfte, etwa zum Aufbau einer positiven inneren Haltung für den Unterricht und zur  Stärkung der eigenen Stimme.

Marika Muster

Dr. Maja Storch ist Psychotherapeutin, Referentin, Coach und Supervisorin. Gemeinsam mit Frank Krause hat sie das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) entwickelt. Sie ist Inhaberin des Instituts für Selbstmanagement und Motivation Zürich (ISMZ) und Autorin zahlreicher Sachbücher.

 

 

 

Vortragsbeginn 3.40 Minuten / Experimentalteil 13.06 Minuten / Praxisteil 20.48 Minuten / Fallbeispiele 30.08 Minuten

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Marika Muster ist Journalistin und hat mehrere Jahre als Lehrerin und Lernbegleiterin an verschiedenen Schulen in Schleswig-Holstein gearbeitet. Sie hat viel Erfahrung in der Erwachsenenbildung (z.B. Schulfach Glück) und in der Seminarleitung mit Jugendlichen (Klimagipfel des BUND). Sie hat "Schulfach Achtsamkeit" gegründet und bietet selbständig Lehrerfortbildungen und Onlinekurse an.

Bildquellen dieser Seite anzeigen

  • Embodiment: Circleview / photocase.de
  • Maja Storch: Franzis von Stechow
  • Marika Muster: privat