MeTAzeit Podcast: Man sieht nur mit dem Herzen gut

Herzchirurg Dr. Reinhard Friedl spricht im MeTAzeit-Podcast mit Tina Schütze-Fulton über seine Erfahrungen und Erkenntnisse. Ein berührendes und informatives Gespräch, nach dem man sich direkt mehr um das eigene Herz kümmern möchte.

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In ihrem Podcast spricht Tina Schütze-Fulton, die Gründerin und Initiatorin von MeTAzeit, mit Expert*innen über Themen wie Gesundheitsprävention, Wohlbefinden und Inner Development. Sehr engagiert arbeitet MeTAzeit schon seit einigen Jahren daran, mehr Meditation, Bewegung und Achtsamkeit in deutsche Schulen zu bringen. Zuletzt erschien eine Podcastfolge mit Helle Jensen zum Projekt „Empathie macht Schule.

In der Folge „Die Intelligenz des Herzens“ spricht sie mit Dr. Reinhard Friedl. Der Herzchirurg und Buchautor hat tausende Herzen operiert. Seit 10 Jahren widmet er sich intensiv der Bewusstseinserforschung und Meditation. Dabei setzt er sich intensiv mit den Forschungsergebnissen der aktuellen Neuro- und Psychokardiologie auseinander, welche immer mehr über die komplexe Verbindung zwischen Herz, Gehirn und Seele offenbaren.

„Ich bin immer wieder fasziniert von der Funktionsweise und schieren Kraft unserer Herzen. Und ich habe mich immer wieder gefragt, was ist das für ein wundersames Organ, das uns leben lässt und das durch verschiedenste Kulturen und Zeitalter hinweg für Liebe, Mitgefühl, Freude, Mut, Willen, Weisheit und Stärke steht?“

Mit dem Herzen sehen

Das Herz bildet sich als erstes beim Kind aus und ist einzigartig wie ein Fingerabdruck. Dr. Friedl hat das Herz jahrelang erforscht und hat herausgefunden, dass es verschiedene Hormone wahrnehmen und ausschütten kann (z.B. das Liebeshormon Oxytocin). Es kann sogar unser Sehen beeinflussen.

Oft fragt man sich, ob man eher dem Gehirn oder dem Herzen folgen soll, aber beide sind eng verbunden und Entscheidungen sollten seiner Ansicht nach immer mit beiden zusammen getroffen werden. Interessanterweise gehen mehr Informationen vom Herzen zum Gehirn als umgekehrt. Außerdem entsteht durch elektromagnetische Felder ein „kardiokognitives Bewusstsein“.

Herzkohärenz – Balance zwischen Anspannung und Entspannung

Dabei schwingt das Herz immer zwischen Anspannung (100.000 Schläge pro Tag) und Entspannung, wobei die Entspannungsphase um ein Vielfaches länger ist, woran wir uns ein Beispiel nehmen können. Die Herzkohärenz, also das Schwingen zwischen An- und Entspannung, zeigt die Schwingungsfähigkeit unseres autonomen Nervensystems an.

Spannend ist, dass jedes Herz anatomisch gleich ist und dennoch individuell anders „denkt und fühlt“. Daher tut jedem Menschen etwas anderes gut. Das Herz hat sogar eine Stimme und Friedl betont, dass er das nicht esoterisch meint. Herzen sind zudem in der Lage, sich miteinander zu verbinden und zu synchronisieren (Resonanz), was besonders bei Gefahr wichtig ist und auch über weite Entfernungen funktioniert.

Der Herzchirurg ist überzeugt: „Wenn man seinem Herzen nicht folgt, wird man krank.“

Hier ist das Interview mit Reflexionsfragen und einer herzbezogenen Achtsamkeitsübung:

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Bücher von Dr. Reinhard Friedl

Der Takt des Lebens: Warum das Herz unser wichtigstes Sinnesorgan ist (2019). Goldmann Verlag.

Blut – Der Fluss des Lebens: Wie Körper und Geist, Wirtschaft und Kultur mit unserem roten Organ verwoben sind (2023). Goldmann Verlag.

 

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  • Herz und Gehirn: Julie McMahon / Pixabay