„Bei der Meditation benutzen wir manchmal das Bild eines Berges, um uns in Erinnerung zu rufen, was meditieren eigentlich bedeutet. Die Vorstellung vermittelt wie von selbst das richtige Gefühl, das wir bei der Sitzmeditation haben sollten, nämlich unbeweglich dazusitzen wie ein Berg, fest in der Meditationshaltung verankert. Die Arme sind die schräg abfallenden Flanken des Berges, der Kopf ist der luftige Gipfel, der ganze Körper von majestätischer Ausstrahlung, unberührt vom Wechsel der Jahreszeiten, des Wetters, von Tag und Nacht.“ (J.Kabat Zinn, Gesund durch Meditation)
Wir können uns den Berg auch als Fels im Wasser vorstellen. Der Fels ist fest mit der Erde verbunden, immer gleich unbeweglich und ehrfurchtsgebietend, ob man ihn sieht oder nicht, ob er schneebedeckt, in den Glanz der Sonne getaucht, in Regen oder Wolken gehüllt ist, ob er in tosenden Wellen steht oder von windstill-glattem Meer umgeben ist.
Das Bild des Berges erinnert uns an unsere eigene Kraft. Die Veränderungen, die um uns herum und in uns wahrnehmen, sind einer Großwetterlage vergleichbar, die sich stets verändert. Der Berg erinnert uns daran, dass auch wir in uns selbst ruhend sein können, egal welches Wetter gerade vorherrscht.
Klimakrise, Corona, Kriege, Wirtschaft – die aktuellen Themen bringen uns aus dem Gleichgewicht. Viele Menschen fühlen sich in diesen herausfordernden Zeiten bedroht, verunsichert oder verängstigt. Es ist trotzdem möglich, innere Ruhe und Sicherheit zu empfinden und auch auszustrahlen. Wenn wir innehalten wie in der Meditation, begegnen wir dem Leben, wie es gerade ist, wir stellen uns auf sanfte Art und Weise der Realität unserer Gefühle, Gedanken und Empfindungen. So können wir lernen, mit emotionalen Stürmen auf achtsame Weise umzugehen.
„Es gibt einen Ort, den wir dann aufsuchen können, und an dem wir zu Hause sind. Dieser befindet sich in uns selbst. Hier können wir zur Ruhe kommen. Von Zeit zu Zeit ist es daher ratsam, sich auf das Meditationskissen zu Hause zu setzen und den inneren Raum zu bewohnen, damit wir uns unser selbst und unserer Kräfte bewusst werden können.“ (Michaela Doepke)
Im Arbor Online-Center können Sie eine von Lienhard Valentin angeleitete Bergmeditation kostenlos selbst ausprobieren.