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Suchtprävention in der Schule

In der Suchtprävention gewinnt Achtsamkeit an Bedeutung. Das Projekt AmSel, mitinitiitiert von Dr. Nils Altner, leistet hier Pionierarbeit. Seine Arbeit wird vom AVE Institut gefördert.

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Empirische Studien zeigen, dass etwa 15 Prozent aller schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen psychische Störungen wie Hypermotorik, Aufmerksamkeitsstörungen, Stresssymptome, negative Stimmung und erhöhte Impulsivität aufweisen. Diese wiederum werden als Risikofaktoren für die spätere Entwicklung von Suchterkrankungen identifiziert.

Bei den Maßnahmen der Suchtprävention gewinnt Achtsamkeit an Bedeutung. Wenn Kinder, Jugendliche und Lehrende in der Schule gezielt ihre Fähigkeiten zu Achtsamkeit und Mitgefühl stärken, fördert dies ihre Selbstregulation und stärkt langfristig ihre Resilienz gegenüber Suchtgefahren.

Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis stärkt vor allem den bewussten Umgang mit quasi-automatisierten Reiz-Reaktionsabläufen und die Selbststeuerung. Speziell bezogen auf Sucht liegen Erkenntnisse vor, die die Zunahme körperlicher Regulationsfähigkeiten durch Achtsamkeitspraxis bei gleichzeitiger Abnahme von Drogenkonsum zeigen (Price, Crowell 2016).

Bezüglich der neurokognitiven Regulationskompetenzen lässt sich zeigen, dass Achtsamkeitspraxis exekutive Funktionen und metakognitive Fähigkeiten der bewussten Verhaltenssteuerung sowie die Aktivierung und Nutzung internaler Belohnungsstrukturen stärkt.

In einer Meta-Untersuchung zeigten Zenner et al. (2014) bei 1348 Schüler:innen, die an Achtsamkeitsschulungen teilnahmen, im Vergleich zu 876 nichtgeschulten Kindern signifikante Verbesserungen der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Stressreduzierung sowie der Resilienz.

Das Projekt AmSel ist ein substanzunabhängiges Projekt zur Suchtprävention in Schulen und wird vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) finanziert. Ziel ist es, Methoden zur Förderung von Achtsamkeit bei Kindern, Jugendlichen verkörpert an pädagogische Fachkräfte zu vermitteln.

Es ist ein Projekt von der update Fachstelle für Suchtprävention in Kooperation mit Fachstellen in Köln und Troisdorf sowie der AG Gesundheitsförderung und Prävention der Kliniken Essen-Mitte. AmSel wurde mitinitiiert vom Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler Dr. Nils Altner, dessen Arbeit von AVE gefördert wird.

Hinweise zu den angegebenen Studien:

  • Price, C. J. and S. E. Crowell (2016). “Respiratory sinus arrhythmia as a potential measure in substance use treatment–outcome studies.” Addiction 111(4): 615-625.
  • Zenner, C., S. Herrnleben-Kurz and H. Walach (2014). “Mindfulness-based interventions in schools-a systematic review and meta-analysis.” Front Psychol 5: 603.

Mehr Infos zum Projekt

 

Foto Nils AltnerDr. phil. Nils Altner ist Vater, Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler. Projekt-, Forschungs- und Lehraufträge u.a. an der Universität Duisburg-Essen, der Harvard Medical School und der Norwegian University of Science and Technology, Buchautor, www.achtsamkeit.com Er begeistert sich für die zeitgemäße Gestaltung von herzensbezogenen, inspirierenden und motivierenden Bildungs- und Entwicklungsangeboten, die Kindern und Erwachsenen ermöglichen, ihre Potentiale für ein liebevolles, selbstbestimmtes, kreatives und verantwortliches Leben zu entfalten.

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  • Nils Altner: Rui Camilo