Foto Susanne Krämer

Den Diskurs zur Bildungstransformation erweitern

Susanne Krämer hat die erste deutsche Konferenz zum Thema Achtsamkeit in der Bildung initiiert, die nun in Leipzig stattfindet. Die Vorbereitungen laufen auch Hochtouren, am 21.9.2023 ist es soweit.

PORTAL FÜR ACHTSAMKEIT IN DER PÄDAGOGIK

Sie haben die erste deutsche Konferenz zum Thema Achtsamkeit in der Bildung iniziiert. Nach vielen Monaten der Vorbereitung – welche Hoffnungen und Erwartungen haben Sie heute?

Susanne Krämer: Ich hoffe, dass durch die Abbildung der Breite des Angebots und des Diskussionsangebotes der Zukunftswerkstatt der Diskurs zu einer Bildungstransformation erweitert wird und Achtsamkeit als prägender Aspekt in Hochschule und Schule integriert wird. Dabei liegt mir das Verständnis von Achtsamkeit, das über die Gesundheitsförderung hinaus auch soziale, ökologische und gesellschaftliche Gestaltung  einschließt sehr am Herzen.

Ich hoffe, dass Achtsamkeit in Sachsen und ganz konkret an der Universität Leipzig ein fester Bestandteil von Bildung wird und damit vielen Menschen ein Zugang zu Resilienz und gelingender Lebensgestaltung gegeben wird. Wir sind hier mit der Kooperation mit dem Landesamt für Bildung und Schule in Sachsen auf einem sehr gutem Weg, aber es bleibt noch viel Aufbau nötig.

Helle Jensen kommt als Keynote-Speaker dazu und bringt die „dänische Perspektive“ mit hinein – ist das Schulsystem, die Lehrerausbildung in Dänemark schon „weiter“?

Krämer: Sicherlich gibt es hier sehr inspirierende Ansätze, aber Helle Jensen stellt ja auch Ergebnisse eines Projekts an einer Berliner Schule vor. Ich denke, auch in Deutschland  ist es an der Zeit sich innovativen Lernkonzepten zuzuwenden.

An welchem Konferenz-Workshop möchten Sie selbst teilnehmen?

Krämer: Oh, da bin ich genauso überfordert wie die meisten Teilnehmer*innen. Aus den 40 praxisnahen Workshops und zwanzig wissenschaftlichen Beiträgen sprechen mich so viele an, dass ich bedaure, dass die Konferenz nicht mindestens vier Tage dauert, damit ich mir zumindest etwas mehr anschauen kann.

Über welche Zusage von Teilnehmern beim Fachtag freuen Sie sich ganz besonders? Wen würden Sie noch gerne in der Runde wissen?

Krämer: Ich habe mich sehr gefreut, dass Herr Berger, der Präsident des Landesamtes für Schule und Bildung Sachsen zugesagt hat. Würde mich aber auch über Präsenz aus dem SMK und SMWK freuen.

Welche Ziele hat die Fachtagung und wie geht es danach weiter, was passiert mit den „Ergebnissen“?

Krämer: In diesem Zusammenkommen von mit geladenen Enscheidungsträger:innen der Bildungspolitik, Wissenschaftler:innen und Repräsentant:innen aus dem Schul- und Hochschulalltag soll im Format einer Zukunftswerkstatt gemeinsam über zukunftsfähige Perspektiven der Bildung diskutiert werden und welchen Beitrag Achtsamkeit auf individueller, sozialer und ökologischer Ebene dabei leisten kann.

Die Zukunftswerkstatt dient vorrangig dazu, die Herausforderungen der Implementierung von Achtsamkeit im Bildungssystem zu identifizieren, Zukunftsentwürfe zu kreieren und Lösungsansätze zu ermitteln. Dies kann nur ein erster Schritt sein, danach braucht es in den jeweiligen Bundesländern und Hochschulen konkrete Umsetzungsszenarien.

Das Netzwerk „achtsame Hochschulen“ ist auch in Thüringen sehr aktiv, wie erklären Sie sich diese Offenheit für das Thema in den „neuen Bundesländern“? Oder ist das Zufall?

Krämer: Es gibt noch zahlreiche andere Initiativen, das Münchner Modell, Mindful Leadership der UNI Osnabrück oder das SCOPE an der UAS Frankfurt, um einige zu benennen. Ich denke aber durch die räumliche Nähe der Initiativen in den neuen Bundesländern konnte viel gegenseitige Inspiration geschehen.

Vielen Dank!

„Wissen und Technologien sind da, es braucht einen Bewusstseinswandel“

„Selbst in die Erfahrung gehen und Achtsamkeit einfach ausprobieren“

Bildquellen dieser Seite anzeigen

  • Susanne Krämer: Christian Hüller